Teutonia 08 Großenlüder: Schwieriger Anfang
-Mit freundlicher Unterstützung von Lothar Nold –
Mit der Gründung im Jahr 1908 war ein kleiner Schritt für den Fußball getan. Bis zu den ersten Erfolgen sollte jedoch noch ein langer Weg gegangen werden müssen. Schließlich hatte niemand Erfahrungen mit dem Fußballsport. Es gab keine Trainer, keine richtigen Sportplätze, keine Trikots, nicht einmal einen Ligabetrieb, um nur einiges zu nennen. Was aber ausschlaggebend war, war der Wille, gemeinsam Sport zu treiben bzw. Fußball zu spielen. Da machte es auch nichts, wenn Improvisation eigentlich ständig die Regel war. Vielmehr konnte man froh sein, wenn man einen (!) Lederball und eine Wiese zum Spielen hatte. Da war es auch kein Problem, wenn man die Regeln für die Spielkleidung nicht ganz erfüllen konnte. Wer keine solche besaß, spielte halt in Arbeitsschuhen und Arbeitshose. Notfalls tat es auch die Sonntagshose. Nur mussten die Hosenbeine in die Strümpfe gesteckt werden, und los ging es. Wichtiger dagegen war die Etikette. Zu viel Bein durfte auf keinen Fall gezeigt werden. Deswegen trug die Mannschaft zu Ihrem ersten Trikotsatz im Jahr 1913 unter der Sportbluse eine Art Leggings, die fast bis zu den Stutzen reichte. Verpönt war es übrigens auch, in Sportkleidung durch den Ort zu laufen. Also war man gezwungen, sich auf der „Spielwiese“ mangels Umkleidekabine im Freien umzuziehen.
Des Weiteren war auch der eigentliche Spielbetrieb mit vielen Umständen verbunden. War schon eine Einladung zum Spiel in der Regel per Postkarte aus heutiger Sicht unvorstellbar, so war das Hinkommen bei Auswärtsspielen das nächste Problem. Ein Spiel bei einem Gegner bekam da durchaus schon mal den Charakter eines Tagesausfluges, wenn man bedenkt, dass z. T. bis nach dem Zweiten Weltkrieg die Anreise per Fahrrad oder per LKW mit Holzvergaser angesagt war…
(Vgl. 1. Sportverein Teutonia 08 e. V. Großenlüder (Hrsg.), Unsere Geschichte. 110 Jahre. 1908 – 2018, S.34ff und Festschrift anlässlich des 60jährigen Bestehens des 1. SV Teutonia 08 e. V. Großenlüder, S. 23ff.)
Repro: Hubert Brähler
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Repro: Hubert Brähler
