DJK (2): Bewegte Zeiten – Nach den Erinnerungen von Walter Reith und Gerhard Dietrich –


DJK (2): Bewegte Zeiten
– Nach den Erinnerungen von Walter Reith und Gerhard Dietrich –

Wie schon im ersten Teil gewürdigt, stellte sich der sportliche Erfolg erfreulich schnell nach der Neugründung des Vereins ein. Organisatorisch gab es jedoch zunächst einige Hindernisse zu überwinden. Für Schach und Tischtennis mussten Räumlichkeiten gefunden werden. So musste beispielsweise die Vereinsgaststätte „Zum Adler“ in den Anfangsjahren selbst für Meisterschaftsspiele im Tischtennis ihren Saal zur Verfügung stellen. Eine glückliche Fügung war zudem, dass Vereinswirt Ferdinand Klitsch die Wiese hinter dem Café Odenwald (gleichsam den Handballplatz aus der Vorkriegszeit)den Handballern und der Leichtathletikabteilung kostenlos zur Verfügung stellte. Allerdings konnte es durchaus mal passieren, dass Sinti und Roma über Nacht dort ihr Lager aufschlugen und deshalb das eine oder andere Spiel verlegt werden musste.
Auch sonst war nicht alles eitler Sonnenschein. So traf der neue Verein bei weitem nicht überall auf Gegenliebe. Im
Umfeld von Teutonia sahen zumindest einige den neuen Verein in erster Linie als unwillkommene Konkurrenz an. So kam es vereinzelt zum Bruch von Freundschaften und selbst zu offenen Anfeindungen gegenüber mutmaßlichen „Verrätern“. Der „Widerstand“ gipfelte letztlich darin, dass von drei fehlgeleiteten, heute noch namentlich bekannten Tätern vor einem wichtigen Spiel die Handballtore abgesägt wurden. Aus heutiger Sicht unglaublich.
Gott sei Dank war das Verhältnis unter den Aktiven freundschaftlich. Man tolerierte oder schätzte sich, schaute hier und da den Spielen des anderen Vereins zu, im Notfall half man sich gegenseitig (z. B. mit Torhütern) aus und feierte gemeinsame Feste – wie zum Beispiel Fasching 1961.
Nicht zu vergessen eine weitere gemeinsame Faschingsveranstaltung in den siebziger Jahren – dieses Mal unter „tätiger Mithilfe“ der in der Zwischenzeit gegründeten Damenabteilung. Mit Blick auf die schwierigen Anfänge könnte heutzutage das Verhältnis DJK – Teutonia besser nicht sein. Viele Familien fühlen sich beiden Vereinen verbunden. Man freut sich über den Erfolg des anderen, gehört zur gegenseitigen Fangemeinde, hilft sich gegenseitig, organisiert gemeinsame Sportveranstaltungen und feiert Feste zusammen…

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Repro: Hubert Brähler