Chronik der Herren von Lutter

Der Autor

Verfasst wurde das Stamm- und Familienbuch des adligen Geschlechts deren von Lutter zu Lutter, Mueß und Loßhausen von Erhard Georg von Lutter (Lüder) zu Lutter, Mueß und Loßhausen (1685 – 1760), dem letzten im Mannesstamm derer von Lutter, in eigener Handschrift. Der für seine historischen Kenntnisse bekannte Verfasser studierte im ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts u.a. Jura in Straßburg, Basel, Gießen und Kassel und unternahm danach eine längere Reise nach Holland und England. Als er mit den Aufzeichnungen zur Chronik begann, war er bereits Witwer; seine Ehefrau verstarb 1730 kinderlos. Die Vorrede zur Chronik trägt das Datum 16. Dezember 1747 zu Loßhausen.

Der Inhalt

Dem Titel nach handelt es sich hier um den ersten, in sich abgeschlossenen Teil der Familienchronik. Ein zweiter Teil sollte demnach wohl noch folgen. Neben einer ausführlichen Vorrede beinhaltet die Handschrift eine detaillierte Beschreibung der Orte der Gerichtsbezirke Lüder und Jossa sowie, als umfangreichsten Teil, Informationen zur Genealogie und Geschichte, Biographie und Heraldik der Familie von Lutter und verwandter Adelsfamilien. Zuletzt folgt eine Widerlegung Schannatscher Behauptungen hinsichtlich der Lehnsverpflichtung der Familie von Lutter gegenüber Fulda.

Das Buch

Der Chronikband, der vollständig ist, hat das stolze Gewicht von 8,5 kg bei einer Größe von etwa DIN A 3 (Höhe 38cm, Breite 28cm, Dicke 14cm). Die ursprünglich in Schweinshalbleder gebundene, auf fünf Doppelriemen geheftete Handschrift umfasst ca. 1350 zum größten Teil paginierte Seiten, wobei häufig vom Verfasser Platz für Nachträge und Bemerkungen gelassen wurde. Die Handschrift ist sauber und gut leserlich, es gibt nur selten Verbesserungen bzw. Streichungen. Jeder neue Abschnitt, Haupt- und Zwischentitel ist mit schöner Zierschrift eingeleitet.

Die Siegel und Wappen

Aufgelockert wird der Text durch etwa 80 Wappenmalereien und 43 Abbildungen historischer Siegel. Die fein und kunstvoll ausgeführten Wappen besitzen bis auf zwei das einheitliche Format von 8 x 8 cm, sind in leuchtenden Farben gemalt und besitzen eine Gold- und Silberauflage. Die in unterschiedlichen Größen vorliegenden Siegel sind in äußerst feinen Pinselstrichen ausgeführt und zeichnen sich durch ihre zarten Blau- und Grautöne aus.

Die Restaurierung

Durch einen Wasserschaden sind vor allem der Einband, die Heftung und die Leimung der Chronik in Mitleidenschaft gezogen. Durch Wasser ist der Schriftträger im hinteren Bereich des Buchblockes verfärbt und weist Befall von Mikroorganismen auf. Der Schriftträger Papier ist in einem optisch guten Zustand, weist aber leichte Tintenfraßschäden auf.
Zur Restaurierung wurde das Buch vorsichtig zerlegt und trocken gereinigt. Die durch die Eisengallustinte verursachten Tintenfraßschäden wurden stabilisiert, mechanische Schäden ausgebessert. Zuletzt wurde die Handschrift im historischen Einbandstil auf 5 Doppelriemen neu gebunden und mit einem Holzdeckeleinband in Rindsleder und zwei Messingschließen versehen.

Die Chronik der Herren von Lutter ist eine Veröffentlichung des Kultur-, Heimat- und Geschichtsvereins der Gemeinde Großenlüder e.V
Herausgeber: Norbert Langer und Thomas Mohr 2003. Verlag: Michael Imhof Verlag, Petersberg
Das Buch zur Chronik kann über den Kultur-, Heimat- und Geschichtsverein bezogen werden.