Teutonia und der übereifrige Platzwart


Teutonia und der übereifrige Platzwart – Nach den Erinnerungen von Roland Renz und Michael Michel-

Planmäßig war das Ligaspiel der B-Jugend um 11 Uhr am Sonntag morgen angesetzt. Wieso oft war nicht frisch abgestreut, aber das Trainerteam kam zu dem Ergebnis: „Geht noch. “Auch der rechtzeitig erschienene Schiedsrichter nickte den Platz ab. Also hätte alles seinen Lauf nehmen können, wäre da nicht der Platzwart Ewald Hohmann gewesen. Dieser ratterte kurz vor Spielbeginn mit dem Streuwagen quer über den Platz, um den dem Sporthaus gegenüber liegenden Strafraum noch „schnell abzufahren“. Darauf angesprochen kam der Vorwurf, wir hätten ja nicht gestreut. Auf den Hinweis, die Linien seien doch noch OK, gab es die bestimmte Antwort: „Aeber doch net fir de Erscht! “Nichts destotrotz verlangte der Schiedsrichter vor Anpfiff, dass die Trainer dem Platzwart Einhaltgebieten sollten. Widerwillig vorsich hinbrummelnd ließ Ewald den Streuwagen schließlich hinter dem Tor stehen und zog Richtung Sporthaus von dannen, um dort andere anstehende Arbeiten zu erledigen. Damit konnte das Spiel endlich angepfiffen werden.
Etwa eine Viertelstunde vor Spielende, beim Stande von 1:1, rieben sich die Verantwortlichen verwundert ihre Augen. Ewald hatte sich wieder des Streuwagens bemächtigt und ratterte eifrig die Linien entlang. Der Unparteiische ließ das Spiel kopfschüttelnd weiter laufen unds ignalisierte de nBetreuern: „Euer Mann, eure Sache. “Der Platzwart hin gegen ließ sich von seinem Vorhaben nicht mehr abbringen. Er hätte nachher keine Zeit und das Angebot der Trainer, seinen Job zu übernehmen, tat er ab mit der Bemerkung: „Dann werds net rechdich. “Als endlich alle wieder versuchten, sich auf das Spiel zu konzentrieren, geschah das Undenkbare: Ewald kurvte plötzlich durch unseren Sechzehner, dessen Linien bis dahin noch nicht nach gezogen waren. Sofort redeten unsere Spieler wild gestikulierend auf ihn ein. Schlimm nur, dass der Schiedsrichter auch jetzt weiter laufen ließ, und so netzte der Gegner ohne Gegenwehr zum Sieg ein. Der Referee blieb dabei: „Es war euer Mann. Unter brochen hätte ich nur im Strafraum der Gäste. “Auf die von ihm mit verschuldete – zum Glück für den Saisonverlauf nicht entscheidende – Niederlage angesprochen, meinte Ewald nur: „De Jonge hädde doch widderscht kennt gespiel.“

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