Vor 80 Jahren: Sternförmiger „Aufmarsch“ der Amerikaner

Vor 80 Jahren: Sternförmiger „Aufmarsch“ der Amerikaner

Laut Tagesbefehl stand am Gründonnerstag 45 für die anrückenden US-Streitkräfte in Grünberg die Einnahme des strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunktes Großenlüder auf dem Plan. Mit starkem Widerstand wurde gemäß ihrer Luftaufklärung unterwegs nicht gerechnet, zumal man sich auf die Unterstützung ihrer Luftwaffe jederzeit verlassen konnte. Natürlich war bekannt, dass man hier und da auf Widerstandsnester stoßen konnte und dass sich versprengte oder desertierte Wehrmachtssoldaten sowie geflohene Bürger in den Wäldern um Großenlüder herum versteckt hielten.
Die übliche Vorgehensweise der Amerikaner war in etwa folgende: Hatte die Panzerspitze eine Ortschaft erreicht, wurde mit dem Beschuss einzelner Anwesen oder über Warnschüsse feindliche Gegenwehr provoziert. Gab es eine solche, wurde gnadenlos zurückgeschlagen. Verhielt sich die Bevölkerung kooperativ, blieb das Dorf im Normalfall verschont.
Strategisch gesehen wollte man die Gegend um Fulda möglichst rasch erobern, die Stadt selber aber nur belagern, um schnell Richtung Thüringen voranzukommen – mit dem Ziel, so viel wie möglich Fläche vor den Sowjets einzunehmen. Vorrückende amerikanische Truppen hatten gegen Mittag Lauterbach erreicht, um dann über Landenhausen, Bad Salzschlirf und Eichenau an ihr Ziel heranzurücken. Fast gleichzeitig näherten sich andere Truppenteile von Stockhausen her über Müs. Ein Teil dieser Soldaten hatte die Aufgabe Geschütz-Stellungen am Langenberg aufzubauen und Fulda zu beschießen. Die anderen bewegten sich Richtung Bad Salzschlirf/Eichenau, so dass gegen 18 Uhr vom Langenberg bis zur Eichenauer Straße in breiter Front Fußtruppen in Richtung Dorf in Marsch gesetzt werden konnten. Wieder andere waren am Nachmittag von Blankenau/Hainzell her an Kleinlüder vorbei Richtung Uffhausen und Großenlüder vorgestoßen. Zudem war ein vierter Trupp in Panzerbegleitung vom Finkenberg her übers freie Feld bis zur Grotte vorgerückt. Hier spaltete sich eine Abteilung ab, die gegen Bimbach und Lütterz vorstoßen sollte. Zugleich gehörte es zur deren Aufgabe, auf dem Marberzeller Berg Stellung gegen Fulda zu beziehen…
(Quellen: P. Sagan, Buchenblätter Nr. 17, 18, 25 und 26, 2001; G. Dietrich, Recherche zum „Einmarsch der Amis…“, Museumsarchiv Großenlüder.)

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