Vater hat mir fast alles beigebracht


„Vater hat mir fast alles beigebracht“
– Nach den Erinnerungen von Arthur Schlitzer („Haesse Addur“) –

Für den Jahrgang 1932 entfiel fast die ganze Schulzeit auf den Krieg, noch dazu mit einem Nazi als Lehrer. „Da blieb wirklich nicht viel hängen. Fast alles, was ich weiß, hat mir mein Vater beigebracht. Besonders in der Landwirtschaft hab ich viel von ihm gelernt“, erklärt Arthur. Arthurs Opa, der Hüttner Adalbert Gerk, hatte 1891 die Schankerlaubnis erhalten. 1932 hatte Anton Schlitzer mit seiner Frau Rosa die Regie übernommen und „Haesse“ allmählich vergrößert.
Als „Haesse Addur“ mit seiner aus Müs stammenden Ehefrau Elli (Elisabeth Reith) 1962 den Staffelstab übernahm, fühlte er sich auf alle Aufgaben gut vorbereitet. „Die meiste Arbeit mussten wir in die Landwirtschaft investieren“, so Elli. Schließlich galt es, den Betrieb umzugestalten und zu modernisieren. Dafür war aber alles zu klein geworden. Also musste der Betrieb nach hinten Richtung Hang erweitert werden. Dem harten Basalt war jedoch nicht beizukommen. „21 Sprengungen waren nötig! Dazu 21 Genehmigungen! Die Straßen mussten abgesperrt werden. Und wenn mein Schwager nicht Sprengmeister im Kalkwerk gewesen wäre, hätten wir aufgeben können“, resümiert Arthur. Kleinere Schäden in der Nachbarschaft blieben dabei natürlich nicht aus. Selbst das auf der anderen Straßenseite in der Garage abgestellte Auto wurde beschädigt. Ein Gesteinsbrocken hatte tatsächlich das Garagendach durchschlagen. Aber die Erweiterung war alternativlos.
Die Landwirtschaft konnte nur dadurch weitergeführt werden – schlussendlich bis Mitte der 1980er Jahre. Als Tochter Martina 1990 mit ihrem Ehemann Gerhard Schwarz den Betrieb übernahm, gab es eine weitere Wende. Die Metzgerei wurde aufgebaut. „Erst jetzt hat sich die bauliche Erweiterung so richtig bezahlt gemacht. Für die Kühlräume war das ideal“, stellt Arthur fest und fügt hinzu: „Ohne den Zusammenhalt der gesamten Familie wäre das alles undenkbar gewesen…“

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