Trächtige Kuh „auf Abwegen“


Trächtige Kuh „auf Abwegen“
Nach den Erinnerungen von Alfred Lauer

Man schrieb das Jahr 1959, als Georg Lauer („Lauesch“) aus der Schlitzer Straße feststellte, dass sich eine seiner beiden Kühe selbständig gemacht hatte. Der eingedrückte Zaun seines angrenzenden Gartens verhieß nichts Gutes. Und tatsächlich konnte er jetzt die um Hilfe muhende Kuh schon hören, hatte doch die Holzabdeckung seines Brunnens dem Gewicht des trächtigen Tieres nicht standhalten können. Die Kuh war in den drei Meter tiefen Schacht gestürzt und stand nun, den Kopf gerade noch über dem Wasserspiegel haltend, im engen Brunnen. Schnell hatte der Hüttner Nachbarn, Freunde und Verwandte zusammengerufen, um mit ihrer Unterstützung die Kuh aus ihrer misslichen Lage befreien zu können. Allein, es wollte niemandem eine zündende Idee kommen, bis jemand den Vorschlag machte, den Kranwagen der US-Amerikaner in Fulda zu Hilfe zu rufen. Von da an dauerte es noch eine gute halbe Stunde bis das schwere Gerät vor Ort war. In der Zwischenzeit hatte man Stricke und Treibriemen von Beisacs in Eichenau besorgt und das verängstigte Tier auf Anweisung des herbeigerufenen Tierarztes Dr. Krautwig für die Rettungsaktion vorbereitet. Ein Strick um die Hörner und die breiten Riemen um den Leib, hob der Kran das erschöpfte Tier ganz sachte an, zog es in die Höhe, und kurze Zeit später konnte die befreite Kuh auf ihren zittrigen Beinen abgesetzt werden. Außer Abschürfungen schien der trächtigen Kuh nichts zu fehlen. Kurz bevor die hilfsbereiten Amerikaner wieder abzogen, brachte die schnelle Untersuchung des Tierarztes Gewissheit und zauberte allen Beteiligten ein Lächeln ins Gesicht: Mutter und Kälbchen wohlauf!
(Quellen: Alfred Lauer; „Kuh fiel in den Brunnen“ in: FZ vom 25. Juli 1959, Archiv Heimatmuseum.)

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