Mühlen unserer Heimat

Ohne Aufbereitung sind trockene Getreidekörner für die menschliche Ernährung nicht brauchbar. Sie müssen geschält und vermahlen werden, um daraus Brot oder Breispeisen herzustellen. Hierfür verwendete man zunächst die Quetschmühlen, mit Unterstem, der sich durch längeren Gebrauch schüsselartig vertiefte, und kugelförmigen handlichem Oberstein. Die Körner wurden durch Schlagen und Drücken zerquetscht.
Von einer wirklichen Mühle kann man erst seit Erfindung der Reibmühle sprechen. Bei ihr wurde das Getreide auf einer flachen, steinernen Mahlplatte mittels eines brotlaibförmigen Reibsteines zerrieben.
Die Entwicklung führte in einem weiteren Schritt zur Handdrehmühle. Von zwei waagerecht gestellten runden Steinen wurde der obere mit einer Achse als Drehpunkt versehen und konnte mittels eines eingesteckten Handgriffs beständig im Kreise gedreht werden.

Doch der nicht rastende Geist des Menschen sann auf Erleichterung seiner Arbeit an der Drehmühle. Mit der entscheidenden Erfindung des Zahnrad-Winkelgetriebes konnten nun die Kräfte der ziehenden Tiere (Esel, Ochse, Kamel, Pferd) in Drehbewegungen umgesetzt, der Richtung nach umgelenkt und für die Mahlsteine der Drehmühle in eine schnellere Umdrehungszahl übersetzt werden.
Der Grundstein zur Mechanisierung der menschlichen Arbeit war gelegt.
Mit dem Begriff „Mühlen“ verbinden die meisten Menschen zuerst die Vorstellung von einem Gebäude mit Wasserrad oder dem Bild einer turmartigen Windmühle mit Flügelkreuz und deren Technik zum Mahlen des Getreides. In früheren Zeiten wurde jedoch mit „Mühle“ jede technische Einrichtung bezeichnet, die auf eine drehende Bewegung angewiesen war.

Das Projekt welches, in drei Ausstellungsräumen 1998 in der Schubmühle präsentiert wurde, konnten die Besucher historische und aktuelle Bilder der 16 Mühlen der Großgemeinde bewundern. Ebenso wurden Lagepläne, Schnittzeichnungen, Mühlenverordnungen und Werkzeuge ausgestellt, die die Mühlenbauer zur Ausübung ihres Handwerks benötigten.

Einen Überblick über die Mühlen unserer Heimat wurde in der gleichnamigen Dokumentation zur Ausstellung zusammengestellt.

Begleitet wurde das Ausstellungsjahr von verschieden Veranstaltungen, welche ebenfalls hier nachzulesen sind. Deutscher Mühlentag Juni 1998, Kunst und Handwerk Juni 1998, Hessen a la Carte, Herbstmarkt.