Gefangener und Wärter, Gefängnis in Großenlüder
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Gefangener und Wärter, Gefängnis in Großenlüder
Der Gefangene und der Wärter sollen daran erinnern, dass es in Großenlüder über fast 400 Jahre ein Gefängnis gab. Die Geschichte des Gefängnisses in Großenlüder beginnt 1571. Das Gefängnisgebäude scheint allerdings nicht besonders sicher gewesen zu sein. 1872 verfügte Preußens Justizminister, dass Gefängnisstrafen von länger als 8 Tagen nicht mehr in Großenlüder Amtsgefängnis vollzogen werden dürfen, sondern im Kreisgefängnis in Fulda. In der Nacht zum 5.12.1885 flüchtet eine wegen Landstreicher einsitzender Malergehilfe und am 7.4.1892 wurde in Unterbimbach ein Räuber festgenommen, der ebenfalls in der darauffolgenden Nacht flüchten konnte. Nach Verfügung des Oberstaatsanwaltes vom 31.12.1892 sollte das baufällige Amtshausgefängnis nicht mehr belegt werden, außer zur Einsperrung von eingelieferten Bettlern und Vagabunden. 1894 wurde das Gefängnis neu erbaut und bis 1942 betrieben. 1945, nach dem Krieg, wurde es wieder von den Amerikanern wieder eröffnet und als Ausweichgefängnis für das Amtsgericht Fulda benutzt. Anfang der 1950er Jahren berichtete die Fuldarer Zeitung über Insassen die leichte Arreststrafen verbüßten. 1953 wurde das Gefängnis geschlossen. Der Obsthändler Ascher kaufte das Gefängnis und errichtete davor seinen Obstladen, den wir heute als Eisdiele kennen. Das Gefängnis war in dem linken Gebäude hinter der Eisdiele untergebracht das heute als Wohnhaus dient.
Idee und Umsetzung Klaus Schmitt, Thomas Mohr
Entwurf und Ausführung Metallbau Eckstein, Lauterbach.
- Client: Apple
- Date: 12. Februar 2023
- Category: Großenlüder, Heimat, Projekte