Ausgrabungen im Bereich „Burgpassage“ von Großenlüder
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Ausgrabungen im Bereich „Burgpassage“ von Großenlüder
Bei den archäologischen Untersuchungen im Bereich der „Burgpassage“ konnten zahlreiche Relikte einer mittelalterlichen Niederungsburg entdeckt werden, bei der es sich wahrscheinlich um den Sitz derer von Lutter handelt.
Die Burg wurde spätestens im 14. Jahrhundert erreichtet, es gibt jedoch auch Hinweise auf eine ältere Anlage, die bereits im frühen 13. Jahrhundert erbaut wurde. Aufgrund dendrochronologischer Untersuchungen konnten mehrere große Um- und Ausbauphasen ermittelt werden.
Im Jahre 1381 wurde die Burganlage erstmals erweitert. Pfahlgründungen dienten zur Stabilisierung des Untergrundes. Auf ihnen ruhten die Fundamente neu errichteter Gebäudeteile. Die Burg war zu dieser Zeit wahrscheinlich vollständig von einem Wassergraben umgeben.Mitte des 15. Jahrhunderts erfolgte die nächste größere Umgestaltung, bei der der Wassergraben zumindest teilweise wieder verfüllt wurde.
Kurz vor der Mittel des 16. Jahrhunderts erfolgten erneut erhebliche Umbaumaßnahmen, bei der die Burg schlossartig ausgebaut wurde. So wurde u.a. im südöstlichen Burgbereich eine größere Brücke errichtet.
Bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts beginnt der allmähliche Verfall der Burganlage, der sich mit dem Erlöschen des Geschlechts derer von Lutter im Mannesstamm im 18. Jahrhundert beschleunigt und mit der völligen Zerstörung bzw. Aufgabe der Anlage endet.
Texte und Bilder von Dr. Frank Ferse, Stadt- und Kreis Archäologe
- Category: Ausgrabungen
- Date: 15. Juni 2008
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