„Musaha“ und seine (frühe) Geschichte
Im Altefeldtal, sozusagen im Schutz von Langenberg, Atzmannstein und Wernersberg gelegen, muss es in Müs schon lange vor seiner ersten urkundlichen Erwähnung Siedlungen gegeben haben. Offiziell aber wird seine Existenz erst durch eine Fuldaer Klosternotiz aus dem Jahre 915 (oder 906 laut Chronik bzw. Staatsarchiv Marburg) – und zwar unter dem Namen „Musaha“. Somit scheint die Geschichte des Ortes, und damit auch der Name, eng verknüpft zu sein mit einem Geschlecht des buchonischen Uradels, nämlich mit dem der Familie „von Musah“. Verkürzt dargestellt müssen nach ihrem Aussterben ihre Besitzungen an die Herren von Lüder übergegangen sein, ohne dass das urkundlich zu beweisen wäre. F. Klitsch skizziert weiter: „Aus dem Geschlecht der Herren von Lüder entwickelte sich eine Seitenlinie, „von Lüder zu Müs“ oder auch nur die Herren von Müs genannt. Hieraus scheint das Geschlecht „von Kaitz“ [Keitz] hervorgegangen zu sein, das auf einer Anhöhe, die heute noch „das Kaitz“ genannt wird, ein Herrenhaus hatte.“ Das Schlösschen, ein weiterer Herrensitz, steht heute noch. Dieses, auch „Burg“ genannte Gebäude, wurde von den Herren von Romrod, die hier ebenfalls Besitzungen hatten, 1503 (Jahreszahl steht über Kellereingang) auf den Resten einer ehemaligen Ritterburg errichtet.
Großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte hatte – neben den Kriegen – die Reformation, die sich, trotz vermeintlicher Sympathien in der Bevölkerung, nicht durchsetzen konnte. Müs blieb – wie das Fuldaer Land- katholisch und wurde somit von den evangelischen Nachbardörfern hinter der sog. „Konfessionsgrenze“ für Jahrhunderte beinahe in jeder Beziehung „abgeschnitten“. Politisch blieb Müs bis zur Gebietsreform selbständig und wurde 1972 Ortsteil von Großenlüder. Die weitere Entwicklung ist bestens bekannt…
Die Kirche St. Antonius wurde Anfang des Jahrhunderts erbaut und 1909 geweiht. Bis 1897 hatte die Kirchengemeinde zur Pfarrei Großenlüder gehört, um zwischenzeitlich selbständige Pfarrkuratie zu werden. Heute gehört sie zum Pastoralverbund Kleinheiligkreuz.
(Quellen: F. Klitsch: „Eine Gründung der Herren von Musah“, Museumsarchiv Großenlüder; Helmut Gerk: „Chronik von Müs“; Wikipedia.)
Großenlüder in Vergangenheit und Gegenwart
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