Der Eichenauer Bildstock
In früheren Zeiten war es für die Menschen der Umgebung etwas Aufregendes, wenn einmal ein Fest gefeiert oder ein besonderer Markt abgehalten wurde. Da nahm man gerne so manche Mühsal auf sich, um daran teilnehmen zu können. Wenn im Juli der Laurentiusmarkt in Schlitz stattfand, war es deshalb nicht ungewöhnlich, dass sich selbst aus unserer Großgemeinde Leute dorthin aufmachten.
Dies galt auch für die Knechte und Märkte auf den Feldern zwischen Müs und Eichenau. Alle wollten nach Schlitz. Weil aber das Getreide reif war, hatte ihr Herr angeordnet, dass die Bediensteten erst losziehen durften, wenn alles abgemäht wäre. Also hatte man frühmorgens noch im Dunkeln mit der Arbeit angefangen, damit man rechtzeitig fertig werden konnte. Irgendwann jedoch war abzusehen gewesen, dass es das Gesinde nicht schaffen würde. Es war schließlich die reinste Knochenarbeit, da man ja alles noch mit der Sichel ernten musste. Die Folge war, dass die meisten nach und nach ihr Vorhaben, nach Schlitz zu gehen, aufgaben und sich zu Hause lieber ausruhten. Einzig ein Knecht arbeitete weiter bis zum bitteren Ende, weil er aus irgendeinem Grund auf gar keinen Fall auf den Laurentiusmarkt verzichten wollte. Nach getaner Arbeit war er dann jedoch so erschöpft, dass er noch auf dem Weg vom Feld nach Hause zusammenbrach und starb. Zum Gedenken an ihn wurde an seinem Todesort, d. h. an der Straße von Eichenau nach Müs, ein Bildstock errichtet.
(Vgl. dazu Paul Schlitzer (Hrsg.): Lebendiges Erbe. Sagen aus Rhön und Vogelsberg.)
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