Bei den Bimbacher Sängern ging es „um die Wurst“
Über einen langen Zeitraum war „Delle Elisabeth“ die Wirtin des Vereinslokals der Bimbacher Sänger. Während dieser Zeit kam es zu folgender Begebenheit:
Wie fast nach jeder Gesangsstunde hatte sich bei den Sängern ein rechter Bierdurst eingestellt. Als dann auch noch Hunger aufkam, erinnerte sich jemand daran, dass bei dem Sangesbruder „Karges Oskar“ gerade geschlachtet worden war. Aber der Vorschlag, „in die Würste zu fahren“, wurde deshalb sofort verworfen, weil man sich ja erst hätte verkleiden müssen. Schließlich hatte aber doch noch jemand eine Idee, wie man zu frischer Wurst kommen konnte. Allerdings durfte Oskar nichts von dem Vorhaben erfahren. Schnell wurde sichergestellt, dass die Wirtin genügend Brot vorrätig hatte und dann wurde jemand bestimmt, der bei Oskars Ehefrau – ohne dessen Wissen – frische Wurst „organisieren“ sollte. Kurz darauf kam dieser tatsächlich mit einer ansehnlichen Menge an Würsten zurück. Er habe einfach gesagt, Oskar hätte ihn geschickt, um ein paar Würste zum Probieren zu holen…
So war man also doch noch zu einer ordentlichen Brotzeit gekommen, und „Karges Oskar“ hielt kräftig mit. Auf die Frage hin, wie ihm die Wurst denn schmecke, gab Oskar natürlich die erwartete Antwort: „Dee schmäeckt genau bee baei ons.“ Das vielsagende Grinsen, was er damit bei seinen Kollegen hervorrief, konnte er indes zu diesem Zeitpunkt noch nicht verstehen. Erst zu Hause fiel ihm alles wie Schuppen von den Augen, wurde er doch von seiner besseren Hälfte mit folgender Frage in Empfang genommen: „Du Oskar, honn aeich onsere Wäerscht gereicht?“
(Quelle: Robert Münker, „Die frische Wurst“ in: Lorenz Uebelacker, „Bimbach: Dorfchronik und Heimatbuch“, S. 272.)
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