Bauernschläue oder „Dos kemmt druff oh.“
– Nach den Erinnerungen vonMaria Zentgraf –
Das Verhältnis zwischen der ländlichen Bevölkerung und den „Gebildeten“ war schon immer etwas angespannt und von einer gewissen „Distanz“ geprägt. Aber man brauchte sich natürlich gegenseitig und war sich dessen auch bewusst. Deswegen musste man die bestehende Distanz auch immer mal wieder überwinden und das Gespräch suchen. So geschehen im Rahmen der Organisation rund um den Bau des Hauses Tannenweg 1 in Großenlüder, seit 1952 im Besitz der Familie Zentgraf.
Gebaut wurde das für damalige Verhältnisse recht große Haus im Jahr 1927 von den Geschwistern Fleischmann, zwei Schwestern und ihrem ledigen Bruder, seines Zeichens naturwissenschaftlicher Autodidakt. Eine der Schwestern arbeitete übrigens als Lehrerin in Kleinlüder, wo sie auch Ernst Zentgraf, den späteren Besitzer, kennen lernen sollte.
Bevor es jedoch zum ersten Spatenstich kommen konnte, war alles vermessen und ein örtlicher Landwirt, „Schmiddammmels“ August, zur Baustelle gerufen worden, um mit ihm über den Abtransport des Aushubs zu verhandeln. Die geschäftlichen Dinge waren schnell erledigt und per Handschlag abgemacht. Als die Frau Lehrerin schließlich noch einmal das Gespräch mit „Schmiddammels“ August – heute würde man sagen zum „Smalltalk“ – suchte, soll sich folgender Dialog abgespielt haben: „Na, Herr Kömpel, das wird ja nun tatsächlich ein großes Haus werden. Was meinen Sie denn, wie viele Fuhren das wohl geben wird?“ Die Antwort des Bauern, bekannt für seine „trockene“ Art, ließ nicht lange auf sich warten: „Dos kemmt druff oh. Bann de Woar groß genung is, gitts grod emo ei.“
Großenlüder in Vergangenheit und Gegenwart
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